Nachhaltige Produkte erkennen: Darauf sollten Sie achten
Nachhaltigkeit und günstige Preise müssen kein Widerspruch sein: Um ein höheres Maß an Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit zu erreichen, können Sie bei der Produktauswahl, der Wahl der Verpackung und vielen weiteren Bereichen ihre Auswahl auf Nachhaltigkeit ausrichten und auf diese Weise einen eigenen Beitrag leisten. Viele Kunden fragen auch heutzutage vermehrt nachhaltige Produkte an und berücksichtigen diesen Faktor beim Produktkauf. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Verpackung
Für die meisten Produkte, die verkauft werden, ist eine Verpackung notwendig. Diesbezüglich sollten Sie einen genauen Blick darauf haben, auch hierbei eine nachhaltige Variante zu wählen. Hierfür spielt vor allem das Material der Verpackung eine Rolle. Verpackungsmaterialien sind grundsätzlich dann nachhaltig, wenn sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Biologisch abbaubare und kompostierbare Materialien vermeiden zusätzlich die Verschmutzung der Umwelt. Zu den Stoffen, die diese Kriterien erfüllen, gehören unter anderem:
- Holz
- Papier und Pappe
- Glas
Wenn für Ihr Produkt keine Variante in Frage kommt und Sie dennoch Kunststoffverpackungen nutzen möchten, sollte darauf geachtet werden, dass diese in einem Mehrweg Verfahren wiederverwertbar sind, wie beispielsweise PET-Flaschen. So werden zumindest bis zu einem gewissen Grad Ressourcen geschont, da durch die mehrfache Verwendung Herstellungsmaterialien gespart werden.
Siegel
Um auch Käufern zu verdeutlichen, dass Produkte nachhaltig produziert wurden, gibt es verschiedene Siegel, die verwendet werden können. Einige Unternehmen nutzen eigene Siegel, die beispielsweise fair produzierte Produkte mit recycelten Stoffen von weniger fair produzierten Produkten im Sortiment unterscheiden. Das Problem ist jedoch, dass es sich hierbei um unternehmensinterne Siegel handelt und nicht um unabhängige Siegel.
Folgende relevante Siegel können berücksichtigt werden:
- GOTS
- IVN Best
- Grüner Knopf
- Bio-Label
Da auch unternehmensübergreifende Siegel unterschiedliche Schwerpunkte haben und nicht immer gut zu vergleichen sind, gibt es verschiedene Apps und Seiten, die sich hiermit auseinandersetzen und zu den einzelnen Siegeln Informationen liefern und offene Fragen beantworten. Hierzu zählen beispielsweise die App ‘Siegelklarheit’ oder der NABU ‘Siegel-Check’.
Beim Verkauf von nachhaltigen Produkten ist es also auch wichtig, sich mit den einzelnen zur Verfügung stehenden Siegeln zu beschäftigen, um den Nutzern Unsicherheiten zu nehmen und die Vorteile zu kommunizieren.
Produktion und Lieferkette
Eine nachhaltige Lieferkette bedeutet zum Beispiel, CO2-Bilanzen für die Zulieferer zu erstellen. Oder dass die Unternehmen einer Lieferkette Strom und Gas aus erneuerbaren Energieträgern beziehen. Keine andere große Industrienation ist so intensiv in internationale Lieferketten eingebunden wie Deutschland. Besonders abhängig von Vorleistungen aus anderen Ländern sind in Deutschland die Textilindustrie (63 %), die Elektronikbranche (45 %), die chemische und pharmazeutische Industrie (39 %) und die Lebensmittelindustrie (37 %). Das geht aus Zahlen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hervor.
Darum unser Tipp: Schauen Sie bei Lieferketten auf das jeweilige Unternehmen:
- Hat es bestimmte Zertifizierungen wie Gemeinwohl-Ökonomie?
- Erfährt man etwas zu den Aspekten Klimaschutz und faire Arbeitsbedingungen?
- Hat das Unternehmen Auszeichnungen für eine nachhaltige und faire Produktion erhalten?
Schauen Sie zu diesen Fragen auf der Webseite des Unternehmens nach oder recherchieren Sie im Internet bzw. auf Bewertungsportalen. Wenn das Unternehmen wirklich Wert auf eine nachhaltige Lieferkette legt, wird es hier sicher zu finden sein.
Nachhaltiges Sortiment in der Praxis
Es gibt unzählige Beispiele, die einen Unterschied machen. Vom Nachtlicht aus recyclebarem Papier und FFP-2-Masken in einer Öko-Verpackung, über Haushaltsprodukte aus 100 Prozent biologisch-organischer und umweltfreundlicher Produktion, umweltverträglichen Hygiene-Feuchttüchern und veganen Seifen bis hin zu Zahncremes in Grasverpackung und Backwaren aus fair gehandelten und ökologischen Rohstoffen. Auch zeigt sich wie vielseitig der schnell nachwachsende Rohstoff Bambus ist: Verarbeitet zu Möbeln, Essensboxen, Notizbüchern, Wolle, Socken aus Bambusviskose sind die Einsatzgebiete fast unerschöpflich.
Da nachhaltige Produkte bei den Endkunden sehr hoch im Kurs stehen: bauen Sie diese nach und nach in Ihr Sortiment ein.