Restposten FAQ – Was Einsteiger und Händler bewegt
Eine Rundum Fragerunde zum Thema Restposten, kurz und knapp alles Wichtige zusammengefasst.
Was ist ein Restposten überhaupt? Was bedeutet Restposten?
Restbestände von Waren werden im Handel allgemein als Restposten
bezeichnet. Dazu gehören die Produkte, welche entweder in naher Zukunft auslaufen o. gar nicht mehr im Sortiment geführt werden.
Der Restpostenhandel wird hauptsächlich von einem Interessenausgleich bestimmt. Firma A wird einen Warenposten aus irgendeinem Grund nicht los und verkauft diesen dann zu Sonderkonditionen an eine andere Firma, die diese die Ware trotzdem wirtschaftlich erfolgreich verkaufen kann.
Wo kann ich Restposten kaufen?
Postenhändler sind deutschlandweit und weltweit in den verschiedensten Gebieten vertreten, teilweise etwas versteckt, aber dennoch überall aufzufinden.
Vor allem ein gutes Netzwerk unter Händlern ist eine Voraussetzung dafür, wie viele Kontakte man zu Postenhändlern hat. Um ein solches Netzwerk aufbauen zu können, braucht es eine Sourcingplattform. Dafür stellt die IAW eine zentrale Anlaufstelle für Deals mit Postenhändlern dar, mit der Mission, eine: „Handels Plattform zu erschaffen, von der alle profitieren können.“
In der digitalen Welt finden sich auch einige Anlaufstellen, wie z.B. restposten.de oder zentrada.network. – Diese sind für jeden zugänglich und bieten eine breite Auswahl an Produkten.
Besten Restposten Deals finden?
Die IAW Messe versucht die besten Deals auf einer Plattform zu bündeln, jedoch gilt bei Restposten wie für fast alles, man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Ein Posten entsteht durch verschiedenste Auslöser und kann deshalb nicht immer zentral an einem Ort gefunden werden. Die Zeiten des Lockdowns durch die Corona–Pandemie scheint als bestes Beispiel – in den geschlossenen Läden müssten immense Überhänge an Osterartikeln, Frühjahrs Mode, etc. entstanden sein. Schauen Sie also in den Onlineportalen oder telefonieren mal rum, vielleicht ergeben sich neue Chancen.
In welcher Branche entsteht die größte Menge an Restposten?
Die meisten Restposten entstehen in Branchen, in denen viele Schnelldreher (Mode, Saisonwaren, Fanartikel, Artikel zu Events) gehandelt werden. Ausgelöst durch entweder eine Überproduktion, einen Kollektionswechsel, Lieferverzögerungen und leider auch Insolvenzen oder Geschäftsauflösungen.
Was sind die Einstiegsbarrieren um mit Restposten zu handeln?
Einstiegsbarrieren entstehen häufig dadurch, dass zuerst ein Zugang zum Markt und zu einem bestimmten Kundensegment vorhanden sein muss, um mit großen und relevanten Mengen an Posten handeln zu können.
Die damit verbundenen Kosten können definitiv eine Barriere darstellen, die grundlegende Funktionsweise seines eigenen Geschäftsmodells muss jedoch zwangsläufig für den Handel mit Restposten gegeben sein.
Darüber hinaus stellen jedoch Restposten einen äußerst kostengünstigen und margenstarken Weg, um mit seinem Geschäftsmodell große Umsatzziele zu erreichen.
Worauf muss ich explizit bei dem Erwerb eines Restpostens achten?
Restposten und der damit verbundene reduzierte Preis, entstehen aus einem Problem heraus – die Waren sind nicht mehr im Trend, nicht mehr saisonal brauchbar o.ä.
Die wichtigste Frage ist somit: Welches Problem liegt vor? Ist dieses Problem relevant für mich?
Ein kurzes Beispiel: Kunde A hatte den Auftrag blaue Tassen an Kunde B zu liefern, bekam jedoch Türkise Tassen aus China geliefert. Somit ist er nicht mehr in der Lage, diese Ware an seinen Kunden B zu verkaufen.
Ich kann aber über meinen online Shop jegliche Art von Tassen verkaufen, weshalb die Farbe keine Rolle für mich spielt und ich somit günstig an die Ware komme.
Sind Restposten für meinen Onlineshop geeignet und worauf muss ich achten?
Wie bereits in der Frage vorher aufgegriffen, sobald ich verstehe, warum diese Waren zu einem Restposten geworden sind, und das Darunter liegende Problem für mich irrelevant ist, können Sie diese Waren problemlos über ihren Onlineshop verkaufen. Sie müssen nur schauen, das ihre Zielgruppe auch Interesse an dem Produkt zeigt und wie Sie es bewerben.
Wie sichere ich das Geschäft ab, wenn ich den Verkäufer nicht kenne?
Hierfür gibt es eine Reihe von rechtlichen Rahmenbedingungen, welche eine ordentliche Absicherung gegen einen totalen Fehlkauf geben.
Zusätzlich gibt es Produktkennzeichnungen für die Produkte, welche essenziell für Binnenmärkte wie die EU sind.
Handelt es sich um Markenware, darf ich diese nicht als Markenware vermarkten.
Am wichtigsten ist es jedoch wahrscheinlich, die Waren selbst gesehen und somit die Qualität und mögliche Mängel geprüft zu haben.
Warum sollte ich den Posten immer insgesamt kaufen?
Sie sollten immer, wenn möglich, den gesamten Posten auf einmal aufkaufen, damit Sie nicht in einen Preiskampf mit anderen Händlern für diesen speziellen Posten gehen müssen. Ansonsten können Sie weniger Marge schöpfen und Probleme mit dem Abverkauf bekommen.
Wie finde ich den richtigen Preis für den Posten?
Eine gute Orientierung geben vergleichbare Produktionskosten, und der Verkaufspreis, den ich in meinem Geschäft dafür verlangen kann.
Dadurch ergibt sich meine eigene Schmerzgrenze, denn ich möchte mindestens eine Marge von X % haben. Zusätzlich kenne ich die ursprünglichen kosten des Posten, wodurch ich versuchen kann, langsam den besten Preis für mich raus zu handeln.
Im Geschäftsfeld der Restposten gibt es auch den Tipp, niemals über den Produktionskosten zu kaufen, denn es handelt sich hierbei wie erwähnt um Problemwaren, die jemand nicht aus einem Grund nicht loswerden kann.
Was muss ich bei Markenware ggf. beachten?
Restposten von Markenwaren können problematisch sein, da die Marke gerne festlegt, wo diese Waren verkauft werden dürfen, damit Sie der Preispolitik und dem Image der Marke in den umsatzstarken Regionen nicht schaden. Dennoch können bestimmte Deals sehr ergiebig sein, wenn die Voraussetzungen nicht allzu streng limitiert sind.
Welche Posten sind besonders margenstark?
Besonders margenstarke Waren, entstehen oft in besonders schnelllebigen Zeiten oder unter besonderen Umständen, wie bspw. dem Lockdown in der Corona-Krise.
Dort wurde die Nachfrage von einer hohen Menge verschiedenster Waren künstlich gestoppt, wodurch viele Läden riesige Warenüberhänge aufgebaut haben und damit wiederum einige saisonale Waren dringend loswerden müssen, wodurch am Ende die Preise in den Keller fallen.
Als letzten Tipp, sollte Sie tendenziell eher mit hochwertigen Waren arbeiten, da diese bessere Margen springen lassen. Wenn Sie sich auch für Kleinpreisartikel entscheiden, dann am besten mit einer Mischkalkulation.